Freitag, 11. März 2016

Juliane Käppler: Willkommen in Hawks

Titel: Willkommen in Hawks
Autor: Juliane Käppler
Verlag: books2read Verlag 
Seiten: 401
Preis: 5,99 € (eBook), 10,60 € (Taschenbuch) 

Der Stil von Juliane Käppler hat mir wie immer sehr gut gefallen. Er ist einfach, aber keinesfalls langweilig, flüssig und lässt den Leser immer wieder schmunzeln. Das Buch hat sich sehr gut und schnell lesen lassen und war ein toller Zeitvertreib in meinem Italienurlaub.

Die Handlung war gleichzeitig eine typische Liebesgeschichte mit Drama wie man sie bereits kennt, aber doch ganz anders. Der Humor, die Romantik und auch die auftauchende Spannung bezüglich der gemeinsamen Vergangenheit der Protagonisten waren  in dieser Zusammensetzung etwas ganz Neues für mich und haben mich positiv überrascht. Zwischenzeitlich wusste ich nicht, wohin mich die Handlung führen würde und was mich noch erwarten wird, was zum einen schön war, weil ich den Drang verspürt habe weiter zu lesen, zum anderen aber auch verwirrend, weil ich nie wusste welche Details für die Aufklärung des Falls wichtig waren.

Die beiden Protagonisten waren sogar nicht das, was ich erwartet hatte. Beide sind auf ihre eigene Art Außenseiter. Sie als Neue in einem fremden Land und er macht ständig Ärger und wird von anderen gemieden. Das Zusammenspiel der Zwei war weder kitschig noch in irgendeiner Form unrealistisch, worauf ich persönlich viel Wert lege. Sie geben einfach ein schönes Paar ab, auch wenn sie teils sehr verschieden sind.

Andere Charaktere des Buches, wie die Großmutter oder der beste Freund haben mir auch gut gefallen. Die Autorin schafft es, auch den Nebencharakteren Leben einzuhauchen und sie interessant zu gestalten. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel über manche Personen und ihre Entwicklung verraten, um die Spannung nicht zu nehmen. Das ist auch der Grund warum ich kein Wort über den Schluss des Buches verlieren möchte. Nur so viel, es ist nicht das was man erwarten würde, aber ich verspreche, dass es kein bisschen langweilig wird.


Allgemein war „Willkommen in Hawks“ ein gelungener Jugendbuchroman, der für ein paar schöne Lesestunden gesorgt hat. Ich muss gestehen, dass mir die Erwachsenenromane von Juliane Käpplers Pseudonym Jules Saint-Cruz dennoch besser gefallen. Ich habe mit ihren Erotikromanen angefangen und bin einen anderen Humor und eine etwas anderen Stil von ihr gewöhnt, dem ich bereits nach den ersten Seiten verfallen war. Dieses Jugendbuch kam für mich nicht ganz an ihre Reihe LaLaurie heran. Dort konnte ich mich eher mit den Protagonisten und der Handlung identifizieren als bei „Willkommen in Hawks“. Dennoch ein unterhaltsames und schönes Buch für zwischendurch. 



Melanie Fenrich und Nicole Zagar: Wynne Shane – Zwischen Licht und Schatten


Titel: Wynne Shane - Zwischen Licht und Schatten
Autor: Melanie Fenrich und Nicole Zagar
Seiten: 460 
Preis:  2,99 € (eBook), 11,99 € 
(Taschenbuch)


 ‚Wynne Shane – Zwischen Licht und Schatten‘ von Melanie Fenrich und Nicole Zagar ist der Auftakt einer sehr vielversprechenden Fantasytrilogie.

Das Buch startet mit einem sehr spannenden und mysteriösen Prolog, der sofort das Verlangen weckt, weiterzulesen. Was der Prolog verspricht, hält das gesamte Werk. Die Handlung und der Schreibstil der beiden Autorinnen sorgen für ein aufregendes Lesevergnügen auf hohem Niveau.
Die Handlung ist ein perfektes Zusammenspiel aus provozierendem Humor, leidenschaftlicher Liebe, mysteriösen Prophezeiungen und spannenden Überraschungen.
Protagonisten der Reihe ist die vierundzwanzig Jährige Emily, Musterstudentin und Jungfrau. Eigentlich etwas klischeehaft und doch wieder nicht. Emily ist zu Beginn der Handlung die fleißige Studentin, die sich keine Fehltritte erlauben will. Während dem Verlauf des Buches wird sie taffer und wesentlich selbstbewusster. Sie durchlebt viele schlimme Ereignisse, die sie und ihren Charakter stärker machen. Der männliche Protagonist ist Gabriel O’Leary, der neue Dozent an Emilys Uni. Schon bei der zweiten Begegnung ( die erste war ein Missgeschick in einer Umkleidekabine, aber auch die war nicht zu verachten) nimmt der Leser die Spannung zwischen den Beiden wahr und man merkt, dass mehr hinter dem Ganzen steckt, als zu Beginn vermutet wurde.  Gabriel hat mir von seiner Art und seinem Auftreten her unglaublich gut gefallen und ich mag es, dass er Emily immer wieder aus der Reserve lockt. Einen weiteren Charakter, den ich ins Herz geschlossen habe, ist Bec. Ein sadistisches Miststück und Gegenspielerin von Emily und Gabriel. Ich habe ein Faible für gut umgesetzte Antagonisten und Becs ist ebendies.
Die Handlung ist voll von mysteriösen Zufällen, wichtigen Details und Anspielungen und spannenden Entdeckungen. Es beginnt schon innerhalb der ersten Kapitel, als Emilys Professor von einem Tier angegriffen wird und Gabriel den Kurs vertreten soll. Dazu kommen seltsame Träume, die Emily nachts quälen und Visionen von Ereignissen, an die sie keinerlei Erinnerung hat. Irgendwann erfährt der Leser über die Legende der Wynne Shane und die Bedingungen, die die Heldin erfüllen muss, um die Welt vor der Apokalypse zu retten. Spätestens dort wurde die Handlung unerträglich spannend, denn es kamen viel mehr Fragen auf, als beantwortet wurden und man brannte darauf, die Wahrheit hinter dem Mythos zu erfahren. Es macht unglaublichen Spaß gemeinsam mit Emily die Wahrheit herauszufinden und alle Puzzleteile am Ende zusammenzusetzten. Ständig geschieht etwas Neues, das wichtig für die Endauflösung ist und zu einer spannenden Handlung beiträgt.
Das Ende des Buches war der größte Cliffhanger überhaupt. Ich verrate an dieser Stelle nicht zu viel, aber ich kann versprechen, dass der Höhepunkt des Buches sehr spannend und mitreißend ist. Allgemein möchte ich nicht zu viel über die Handlung erzählen, sonst ist es keine Überraschung mehr.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Auftakt der Wynne Shane – Trilogie mehr als gelungen war. Liebevoll gestaltete Charaktere, eine spannende und packende Handlung und der Rausch zu erfahren, wie die Geschichte von Emily und Gabriel endet. Dazu kommt der gute Schreibstil der beiden Autorinnen. Zwischen Licht und Schatten ist ein sehr zu empfehlender Fantasyroman, für alle, die auf eine Mischung zwischen Mythos, Legenden und prickelnder Romantik stehen. 


Mittwoch, 26. August 2015

Jules Saint-Cruz: LaLaurie - Purpurne Träume

Titel: LaLaurie - Purpurne Träume
Autor: Jules Saint-Cruz
Verlag: Selfpublishing 
Seiten: 238
Preis: 0,99 (eBook), 9,90 (Taschenbuch)

Inhalt:

Für Tara und Julien es ist an der Zeit, für ihre Liebe zu kämpfen. Ben LaLaurie ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und ist nicht gewilligt, Tara ihr Glück zu gönnen. Auch wenn alles darauf hindeutet, dass er das Land verlassen hat, werden Tara und Julien das Gefühl nicht los, dass er sich noch immer in New Orleans aufhält und sie beschatten lässt. Die Bedrohung durch Ben und das Auftauchen eines Stalkers stellen eine Herausforderung für die Liebenden dar, die sie lernen müssen, zu überwinden.

Schreibstil:

Ich liebe Jules Saint-Cruz, Alexa McNight oder Juliane Käppler. Egal unter welchem Namen sie schreibt, ihr gelingt es jedes Mal die Leser auf eine spannende und leidenschaftliche Reise zu schicken. Durch Witz, Charme und ganz viel Herz schafft sie es, jegliche Gefühle zu vermitteln. Ich habe „Purpurne Träume“ in weniger als fünf Stunden gelesen, weil es nicht über mich bringen konnte, das Buch aus der Hand zu legen. Ihr Stil ist sinnlich, prickelnd und sehr flüssig zu lesen.

Meine Meinung:

Der Handlungsort ist wieder mein geliebtes New Orleans. Jules beschreibt die Szenen und Orte, als sei sie während sie sie geschrieben hat dort gewesen. Auch wenn man selbst noch nie in dieser Stadt war, kann man sich ihren Charme und ihr Ambiente bildlich vorstellen. Mit der Beschreibung der Stadt, ihrer Plätze und der dort lebenden Menschen hat sie mich seit dem ersten Band verzaubert.
Passend zum Handlungsort fließt ein Hauch von Voodoo und Magie mit ein. Ein mysteriöser schwarzer Kater, ein Halskette mit Schutzfunktion und eine Bibliothekarin die gleichzeitig eine Voodoo-Queen ist. Mit kleinen Details wird eine geheimnisvolle und fantastische Atmosphäre geschaffen, in der alles möglich sein kann. Die rätselhaften und teils unerklärlichen Momente wirken weder kitschig noch unpassend. Sie unterstützen viel mehr den Handlungsverlauf. Voodoo und Magie passen zu New Orleans wie der Topf zum Deckel. Das eine kann ohne das andere nicht existieren. Jules setzt diesen Aspekt gekonnt ein und unterstreicht so die magische Wirkung von New Orleans als Schauplatz von rätselhaften Ereignissen.

In den ersten Teilen wurden passend zur Handlung verschiedene klassische Schriftsteller in Taras Vorlesungen durchgenommen. „Dunkle Spiele“ erwähnt Herman Melvilles ‚Moby Dick‘, um das Thema Rache zu behandeln. „Stumme Herzen“ beschäftigt sich mit Nathaniel Hawthornes ‚Der scharlachrote Buchstabe‘ und dem Thema Sünde. „Purpurne Träume“ setzt sich mit Edgar Allan Poe auseinander. Passend zur Handlung werden seine Werke ‚Der Untergang des Hauses Usher‘ und ‚Der schwarze Kater‘ erwähnt. Inwieweit beide Werke zur Handlung passen, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, um die Spannung nicht zu nehmen.  

Da es der Abschluss der Reihe ist, ist schön zu sehen, welche Entwicklung die Figuren genommen haben. Die weibliche Protagonisten Tara LaLaurie, Dozentin für Literatur an der UNO, war im ersten Teil eine unabhängige und selbstständige Frau, die sich nicht auf andere einlassen konnte. Inzwischen hat sie gelernt, Julien zu vertrauen und sich ihm zu öffnen, ohne ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Mit Julien kann sie so sein wie sie wirklich ist, verletzlich und sensibel aber auch rechthaberisch und stur. Julien Cavanaugh, Anwalt und Feind von Alexander LaLaurie, ist der männliche Protagonist. Am Anfang war er sehr geheimnisvoll und rätselhaft. Er hat kaum etwas über sich Preis gegeben. Im dritten Teil ist er gegenüber Tara sehr beschützend und würde alles für sie tun. Zu den Darstellungen in den ersten Bänden, dem geheimnisvollen Schönen und dem ritterlichen Anwalt, kommt nun der liebende und sorgende Freund hinzu. Mit Julien hat Tara so gesehen die Dreierwette gewonnen. Auch die Nebenfiguren haben sich in diesem Teil weiterentwickelt. Wie zum Beispiel Ethan McAllister, Polizist und Exgeliebter von Tara. Er gehörte in den ersten Bänden zu den Figuren die gegen die Beziehung von Tara und Julien gearbeitet haben. In „Purpurne Träume“ akzeptiert er endlich die Liebe der beiden und spielt in der entscheidenden Szene eine wichtige Rolle.

Die Sexszenen in „Purpurne Träume“ sind nicht mit denen aus den ersten Teilen zu vergleichen. Während im ersten Band alles neu und aufregend war, wurde es im zweiten Band eher etwas ruhiger und romantischer. Der dritte Band vereint beides und toppt es dabei noch um Längen. Der Sex ist leidenschaftlicher, aufregender und absolut prickelnd. Tara und Julien gehen nun zu Fesselspielen über. So gehört Sex im Schuppen, auf dem Dach und im Schwimmteich von Juliens Mutter in der Kombination mit Fesseln und Klemmen zum neuen Alltag des Paares.

Fazit:


Im dritten Teil schließt die Handlung zu der Zufriedenheit der Leser ab. Es wird sowohl spannend, gefährlich als auch mysteriös und rätselhaft. Und dabei kommen weder die Romantik noch die Erotik zu kurz. Diese Trilogie vereint Liebe, Leidenschaft und einen Touch von Krimi zu einer aufregenden und sehr gelungenen Reihe. Jules Saint-Cruz LaLaurie-Reihe ist absolut empfehlenswert! 



Mittwoch, 5. August 2015

John Green - Margos Spuren

Titel: Margos Spuren
Autor: John Green
Verlag: dtv
Seiten: 331
Preis: 9,95




Inhalt:

Quentin erlebt ein nächtliches und unvergessliches Abenteuer mit seiner Kindheitsfreundin Margo Roth Spiegelmann. Am nächsten Tag ist sie verschwunden. Quentin findet mysteriöse Hinweise, die Margo hinterlassen hat und beschließt diesen nachzugehen. Er setzt alles daran Margo zu finden.  

Schreibstil:

John Green schreibt einfach nur toll. Witzig, unterhaltsam und sehr lebendig. Und dabei schafft er es die verschiedensten Gefühle zu vermitteln. Das Buch lässt sich sehr flüssig und gut lesen und man möchte, einmal angefangen, gar nicht mehr damit aufhören, weil es so gut geschrieben ist. Mir gefällt John Greens Humor besonders gut.

Meine Meinung:

Der Roman spielt in Orlando, einer sogenannten „Plastikstadt“.  Es ist eine typische Kleinstadt in den USA. Auch das Leben der Menschen, besonders das von Quentin und seinen Freunden wird als dieses typische Kleinstadt-Leben dargestellt, bis Margo diese Tatsache ändert. Es beginnt eine Schnitzeljagd quer durch Amerika, voller Witz und Gefühl.
Die Figuren in dem Buch habe ich alle wirklich ins Herz geschlossen. Quentin, der männliche Protagonist, ist zu Beginn ein zurückhaltender und etwas schüchterner Junge, der von Margo quasi dazu gezwungen wird ihn auf ein nächtliches Abenteuer zu begleiten. Quentin lernt dank ihr selbstbewusster zu werden. Nach Margos Verschwinden steigt er was seinen Status in der Schule betrifft förmlich auf. Er gehört zwar nicht zu den coolen Kids, wird von ihnen aber inzwischen respektiert. Margo hingegen ist das taffe It-Girl, das weiß was sie will und wie sie es auch bekommt. Sie zieht die Fäden und denkt sich die besten Abenteuer aus. Jeder Junge will sie und jedes Mädchen möchte so sein wie sie. Nur das Margo nicht das ist was sie vorgibt zu sein. Sie fühlt sich fehl am Platz, missverstanden und auch einsam. Das sind auch die Gründe für ihr Verschwinden. Sie möchte ein neues Leben fern von all dem „Plastik“ beginnen. Ich kann sie teils wirklich verstehen und habe auch Mitleid mit ihr, aber an einigen Stelle finde ich sie auch schrecklich egoistisch und selbstsüchtig. Quentins beste Freunde, Radar und Ben, waren für mich das Highlight des Buches. Ich liebe dieses Trio einfach. Jeder ist auf seine Art absolut liebenswert und etwas Besonderes. Gemeinsam sind sie ein eingespieltes und unschlagbares Team. Eben Freunde fürs Leben. Ben sorgt mit seinen Sprüchen während dem gesamten Buch für Lacher. Ich mag ihn wirklich gerne. Radar ist der verständnisvolle Retter in der Not. Die drei passen einfach so gut zusammen.
Grundsätzlich hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen, auch wenn es an einigen Stellen etwas langatmig war und nicht wirklich viel passiert ist. Das Ende sehe ich etwas zwiespältig. Zum einen gefällt es mir gut, weil es weder kitschig noch unrealistisch ist, zum anderen bin ich etwas enttäuscht weil es eben kein Happy End gegeben hat. Margo passt von ihrer Art nicht in Quentins Welt. Er liebt seine Routine, seine Ordnung und die Einfachheit. Margo liebt das Abenteuer, ihre Reisen und die Ungewissheit. All das lässt sich eben nur schwer kombinieren.

Fazit:

Ein gelungenes Buch, erzählt in einem tollen Stil mit liebenswerten Figuren. Der Roman regt zum Nachdenken an, was man vom Leben erwartet und was die Zukunft für einen breit hält. Ab und ab etwas in die Länge gezogen und inhaltslos. Aber ansonsten wirklich ein schönes Buch.

Zitat:


Margo hat Rätsel immer geliebt. Und bei allem, was später passierte, wurde ich den Gedanken nicht los, dass sie Rätsel vielleicht so liebte, dass sie selbst zu einem wurde. - S. 13



Mittwoch, 29. Juli 2015

Lucy M. Talisker - Expect the Unexpected: Fesselndes Spiel

Titel: Expect the Unexpected - Fesselndes Spiel
Autor: Lucy M. Talisker
Verlag: books2read
Preis: 3,99 
Seiten: 171

Inhalt:

Die Berlinerin Alice lässt ihr altes Leben hinter sich um mit ihrer großen Liebe Sam in England zusammenzuleben. Sam ist jedoch nicht nur der Mann, den sie liebt, sondern auch ihr Master. Im englischen Herrenhaus führt Sam Alice in eine Welt voller Leidenschaft, Hingabe und Unterwerfung ein. Die junge Frau genießt alles was ich Geliebter ihr geben kann und vergisst währenddessen alles um sich herum. Doch eines Tages wendet sich das Blatt, als aus süßem Schmerz brennende Qualen werden.

Schreibstil:

Der Stil von Lucy M. Talisker gefällt mir sehr gut. Sie schreibt sehr flüssig und bildhaft, sodass man schnell beim Lesen vorankommt.  

Meine Meinung:

Der Handlungsort ist Sams Herrenhaus im England. Der Ort an sich wird schön beschrieben und man kann ihn sich vor dem inneren Auge gut vorstellen. So gut die Orte beschrieben werden, desto besser werden alle erotischen Szenen beschrieben. Lucy M. Talisker stellt alle Sexszenen, besonders die im Roten Salon, sehr gelungen dar. Ohne wirklich Ahnung von BDSM zu haben, konnte man sich genau vorstellen, was dort passiert und wie es auf die Beteiligten wirkt. Und dabei wurde es weder kitschig noch unrealistisch. Alles war aufeinander abgestimmt und wirkte gut durchdacht. Anders dann die nicht BDSM- Szenen. Dort wurde viel Wert auf Romantik und Kitsch gelegt, was mir an manchen Stellen schon etwas zu viel war. Der Handlungsverlauf hat an sich gut gepasst, nur das Ende ist etwas aus dem Rahmen gefallen. Hier überschlagen sich die Ereignisse und nehmen für mich eine unrealistische Wendung.
Die Charaktere. Um ehrlich zu sein, sind die Protagonisten die Schwachstellen dieses Buches. So gut die Welt oder die Sexszenen beschrieben werden, die Figuren sind dafür leider sehr oberflächlich behandelt worden.  Mit Sam hatte ich von Anfang an meine Probleme. Als Dom wird er dominant, gebieterisch und etwas kalt dargestellt. Als Mann wurde versucht ihn liebevoll, warmherzig und verständnisvoll darzustellen. Meiner Ansicht nach hat das leider nicht funktioniert. Diese starken Gegensätze seines Charakters passen nicht zusammen und lassen ihn somit unstimmig wirken. Desweitern gefällt mir nicht, wie er mit Alice umgeht. Während seiner Tätigkeit als Dom ist er ihr gegenüber absolut unverschämt, demütigend und teils auch beleidigend. Er spricht manchmal mit ihr als sei sie ein kleines Kind, welches keine Ahnung von der Welt hat. Grundsätzlich für einen Dom in Ordnung, aber das sind einfach keine Charakterzüge in die sich eine Frau verlieben würde. Als normaler Mann hat er Eigenschaften dir mir zusagen, wie zum Beispiel seinen Humor, aber auch Eigenschaften, die ich leider nicht mag, wie seine Arroganz. Sam ist ein wandelndes Klischee. Ein reicher englischer Mann, der alles bekommt was er haben möchte. Bei der Umsetzung dieses Bildes wurde leider nicht viel in die Tiefe gegangen. Alice war mir zu Beginn noch recht sympathisch. Sie taucht in eine fremde Welt ein und versucht sich dort zurecht zu finden. Ab der Hälfte des Buches mochte ich sie dann schon weniger, da sie wirklich naiv ist. Sie gibt nicht nur ihr gesamtes Leben für Sam auf, sondern auch ihre Unabhängigkeit. Sie unterwirft sich ihm restlos und hat kaum noch eine eigene Meinung. Alice ist schon nach den ersten Kapiteln vollkommen abhängig von Sam, nicht nur finanziell sondern auch emotional. Ihre Reaktionen und teils auch ihre Denkweisen sind manchmal einfach nicht nachzuvollziehen. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr auf die Figuren eingegangen worden wäre.  

Fazit:

Grundsätzlich ist der Roman recht gelungen. Man konnte ihn gut lesen und die Sexszenen waren unterhaltsam. Leider waren die Figuren nicht wirklich stimmig und es fehlte ihnen an Tiefe. Auch das Ende war leider etwas enttäuschend.  

Zitat:


„Tee hilft immer.“