Mittwoch, 26. August 2015

Jules Saint-Cruz: LaLaurie - Purpurne Träume

Titel: LaLaurie - Purpurne Träume
Autor: Jules Saint-Cruz
Verlag: Selfpublishing 
Seiten: 238
Preis: 0,99 (eBook), 9,90 (Taschenbuch)

Inhalt:

Für Tara und Julien es ist an der Zeit, für ihre Liebe zu kämpfen. Ben LaLaurie ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und ist nicht gewilligt, Tara ihr Glück zu gönnen. Auch wenn alles darauf hindeutet, dass er das Land verlassen hat, werden Tara und Julien das Gefühl nicht los, dass er sich noch immer in New Orleans aufhält und sie beschatten lässt. Die Bedrohung durch Ben und das Auftauchen eines Stalkers stellen eine Herausforderung für die Liebenden dar, die sie lernen müssen, zu überwinden.

Schreibstil:

Ich liebe Jules Saint-Cruz, Alexa McNight oder Juliane Käppler. Egal unter welchem Namen sie schreibt, ihr gelingt es jedes Mal die Leser auf eine spannende und leidenschaftliche Reise zu schicken. Durch Witz, Charme und ganz viel Herz schafft sie es, jegliche Gefühle zu vermitteln. Ich habe „Purpurne Träume“ in weniger als fünf Stunden gelesen, weil es nicht über mich bringen konnte, das Buch aus der Hand zu legen. Ihr Stil ist sinnlich, prickelnd und sehr flüssig zu lesen.

Meine Meinung:

Der Handlungsort ist wieder mein geliebtes New Orleans. Jules beschreibt die Szenen und Orte, als sei sie während sie sie geschrieben hat dort gewesen. Auch wenn man selbst noch nie in dieser Stadt war, kann man sich ihren Charme und ihr Ambiente bildlich vorstellen. Mit der Beschreibung der Stadt, ihrer Plätze und der dort lebenden Menschen hat sie mich seit dem ersten Band verzaubert.
Passend zum Handlungsort fließt ein Hauch von Voodoo und Magie mit ein. Ein mysteriöser schwarzer Kater, ein Halskette mit Schutzfunktion und eine Bibliothekarin die gleichzeitig eine Voodoo-Queen ist. Mit kleinen Details wird eine geheimnisvolle und fantastische Atmosphäre geschaffen, in der alles möglich sein kann. Die rätselhaften und teils unerklärlichen Momente wirken weder kitschig noch unpassend. Sie unterstützen viel mehr den Handlungsverlauf. Voodoo und Magie passen zu New Orleans wie der Topf zum Deckel. Das eine kann ohne das andere nicht existieren. Jules setzt diesen Aspekt gekonnt ein und unterstreicht so die magische Wirkung von New Orleans als Schauplatz von rätselhaften Ereignissen.

In den ersten Teilen wurden passend zur Handlung verschiedene klassische Schriftsteller in Taras Vorlesungen durchgenommen. „Dunkle Spiele“ erwähnt Herman Melvilles ‚Moby Dick‘, um das Thema Rache zu behandeln. „Stumme Herzen“ beschäftigt sich mit Nathaniel Hawthornes ‚Der scharlachrote Buchstabe‘ und dem Thema Sünde. „Purpurne Träume“ setzt sich mit Edgar Allan Poe auseinander. Passend zur Handlung werden seine Werke ‚Der Untergang des Hauses Usher‘ und ‚Der schwarze Kater‘ erwähnt. Inwieweit beide Werke zur Handlung passen, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, um die Spannung nicht zu nehmen.  

Da es der Abschluss der Reihe ist, ist schön zu sehen, welche Entwicklung die Figuren genommen haben. Die weibliche Protagonisten Tara LaLaurie, Dozentin für Literatur an der UNO, war im ersten Teil eine unabhängige und selbstständige Frau, die sich nicht auf andere einlassen konnte. Inzwischen hat sie gelernt, Julien zu vertrauen und sich ihm zu öffnen, ohne ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Mit Julien kann sie so sein wie sie wirklich ist, verletzlich und sensibel aber auch rechthaberisch und stur. Julien Cavanaugh, Anwalt und Feind von Alexander LaLaurie, ist der männliche Protagonist. Am Anfang war er sehr geheimnisvoll und rätselhaft. Er hat kaum etwas über sich Preis gegeben. Im dritten Teil ist er gegenüber Tara sehr beschützend und würde alles für sie tun. Zu den Darstellungen in den ersten Bänden, dem geheimnisvollen Schönen und dem ritterlichen Anwalt, kommt nun der liebende und sorgende Freund hinzu. Mit Julien hat Tara so gesehen die Dreierwette gewonnen. Auch die Nebenfiguren haben sich in diesem Teil weiterentwickelt. Wie zum Beispiel Ethan McAllister, Polizist und Exgeliebter von Tara. Er gehörte in den ersten Bänden zu den Figuren die gegen die Beziehung von Tara und Julien gearbeitet haben. In „Purpurne Träume“ akzeptiert er endlich die Liebe der beiden und spielt in der entscheidenden Szene eine wichtige Rolle.

Die Sexszenen in „Purpurne Träume“ sind nicht mit denen aus den ersten Teilen zu vergleichen. Während im ersten Band alles neu und aufregend war, wurde es im zweiten Band eher etwas ruhiger und romantischer. Der dritte Band vereint beides und toppt es dabei noch um Längen. Der Sex ist leidenschaftlicher, aufregender und absolut prickelnd. Tara und Julien gehen nun zu Fesselspielen über. So gehört Sex im Schuppen, auf dem Dach und im Schwimmteich von Juliens Mutter in der Kombination mit Fesseln und Klemmen zum neuen Alltag des Paares.

Fazit:


Im dritten Teil schließt die Handlung zu der Zufriedenheit der Leser ab. Es wird sowohl spannend, gefährlich als auch mysteriös und rätselhaft. Und dabei kommen weder die Romantik noch die Erotik zu kurz. Diese Trilogie vereint Liebe, Leidenschaft und einen Touch von Krimi zu einer aufregenden und sehr gelungenen Reihe. Jules Saint-Cruz LaLaurie-Reihe ist absolut empfehlenswert! 



Mittwoch, 5. August 2015

John Green - Margos Spuren

Titel: Margos Spuren
Autor: John Green
Verlag: dtv
Seiten: 331
Preis: 9,95




Inhalt:

Quentin erlebt ein nächtliches und unvergessliches Abenteuer mit seiner Kindheitsfreundin Margo Roth Spiegelmann. Am nächsten Tag ist sie verschwunden. Quentin findet mysteriöse Hinweise, die Margo hinterlassen hat und beschließt diesen nachzugehen. Er setzt alles daran Margo zu finden.  

Schreibstil:

John Green schreibt einfach nur toll. Witzig, unterhaltsam und sehr lebendig. Und dabei schafft er es die verschiedensten Gefühle zu vermitteln. Das Buch lässt sich sehr flüssig und gut lesen und man möchte, einmal angefangen, gar nicht mehr damit aufhören, weil es so gut geschrieben ist. Mir gefällt John Greens Humor besonders gut.

Meine Meinung:

Der Roman spielt in Orlando, einer sogenannten „Plastikstadt“.  Es ist eine typische Kleinstadt in den USA. Auch das Leben der Menschen, besonders das von Quentin und seinen Freunden wird als dieses typische Kleinstadt-Leben dargestellt, bis Margo diese Tatsache ändert. Es beginnt eine Schnitzeljagd quer durch Amerika, voller Witz und Gefühl.
Die Figuren in dem Buch habe ich alle wirklich ins Herz geschlossen. Quentin, der männliche Protagonist, ist zu Beginn ein zurückhaltender und etwas schüchterner Junge, der von Margo quasi dazu gezwungen wird ihn auf ein nächtliches Abenteuer zu begleiten. Quentin lernt dank ihr selbstbewusster zu werden. Nach Margos Verschwinden steigt er was seinen Status in der Schule betrifft förmlich auf. Er gehört zwar nicht zu den coolen Kids, wird von ihnen aber inzwischen respektiert. Margo hingegen ist das taffe It-Girl, das weiß was sie will und wie sie es auch bekommt. Sie zieht die Fäden und denkt sich die besten Abenteuer aus. Jeder Junge will sie und jedes Mädchen möchte so sein wie sie. Nur das Margo nicht das ist was sie vorgibt zu sein. Sie fühlt sich fehl am Platz, missverstanden und auch einsam. Das sind auch die Gründe für ihr Verschwinden. Sie möchte ein neues Leben fern von all dem „Plastik“ beginnen. Ich kann sie teils wirklich verstehen und habe auch Mitleid mit ihr, aber an einigen Stelle finde ich sie auch schrecklich egoistisch und selbstsüchtig. Quentins beste Freunde, Radar und Ben, waren für mich das Highlight des Buches. Ich liebe dieses Trio einfach. Jeder ist auf seine Art absolut liebenswert und etwas Besonderes. Gemeinsam sind sie ein eingespieltes und unschlagbares Team. Eben Freunde fürs Leben. Ben sorgt mit seinen Sprüchen während dem gesamten Buch für Lacher. Ich mag ihn wirklich gerne. Radar ist der verständnisvolle Retter in der Not. Die drei passen einfach so gut zusammen.
Grundsätzlich hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen, auch wenn es an einigen Stellen etwas langatmig war und nicht wirklich viel passiert ist. Das Ende sehe ich etwas zwiespältig. Zum einen gefällt es mir gut, weil es weder kitschig noch unrealistisch ist, zum anderen bin ich etwas enttäuscht weil es eben kein Happy End gegeben hat. Margo passt von ihrer Art nicht in Quentins Welt. Er liebt seine Routine, seine Ordnung und die Einfachheit. Margo liebt das Abenteuer, ihre Reisen und die Ungewissheit. All das lässt sich eben nur schwer kombinieren.

Fazit:

Ein gelungenes Buch, erzählt in einem tollen Stil mit liebenswerten Figuren. Der Roman regt zum Nachdenken an, was man vom Leben erwartet und was die Zukunft für einen breit hält. Ab und ab etwas in die Länge gezogen und inhaltslos. Aber ansonsten wirklich ein schönes Buch.

Zitat:


Margo hat Rätsel immer geliebt. Und bei allem, was später passierte, wurde ich den Gedanken nicht los, dass sie Rätsel vielleicht so liebte, dass sie selbst zu einem wurde. - S. 13