Autor: Lucy M. Talisker
Verlag: books2read
Preis: 3,99
Seiten: 171
Inhalt:
Die Berlinerin Alice lässt ihr altes Leben hinter sich um
mit ihrer großen Liebe Sam in England zusammenzuleben. Sam ist jedoch nicht nur
der Mann, den sie liebt, sondern auch ihr Master. Im englischen Herrenhaus
führt Sam Alice in eine Welt voller Leidenschaft, Hingabe und Unterwerfung ein.
Die junge Frau genießt alles was ich Geliebter ihr geben kann und vergisst
währenddessen alles um sich herum. Doch eines Tages wendet sich das Blatt, als
aus süßem Schmerz brennende Qualen werden.
Schreibstil:
Der Stil von Lucy M. Talisker gefällt mir sehr gut. Sie
schreibt sehr flüssig und bildhaft, sodass man schnell beim Lesen vorankommt.
Meine Meinung:
Der Handlungsort ist Sams Herrenhaus im England. Der Ort an
sich wird schön beschrieben und man kann ihn sich vor dem inneren Auge gut
vorstellen. So gut die Orte beschrieben werden, desto besser werden alle
erotischen Szenen beschrieben. Lucy M. Talisker stellt alle Sexszenen,
besonders die im Roten Salon, sehr gelungen dar. Ohne wirklich Ahnung von BDSM
zu haben, konnte man sich genau vorstellen, was dort passiert und wie es auf
die Beteiligten wirkt. Und dabei wurde es weder kitschig noch unrealistisch.
Alles war aufeinander abgestimmt und wirkte gut durchdacht. Anders dann die nicht
BDSM- Szenen. Dort wurde viel Wert auf Romantik und Kitsch gelegt, was mir an
manchen Stellen schon etwas zu viel war. Der Handlungsverlauf hat an sich gut
gepasst, nur das Ende ist etwas aus dem Rahmen gefallen. Hier überschlagen sich
die Ereignisse und nehmen für mich eine unrealistische Wendung.
Die Charaktere. Um ehrlich zu sein, sind die Protagonisten
die Schwachstellen dieses Buches. So gut die Welt oder die Sexszenen
beschrieben werden, die Figuren sind dafür leider sehr oberflächlich behandelt
worden. Mit Sam hatte ich von Anfang an
meine Probleme. Als Dom wird er dominant, gebieterisch und etwas kalt dargestellt.
Als Mann wurde versucht ihn liebevoll, warmherzig und verständnisvoll
darzustellen. Meiner Ansicht nach hat das leider nicht funktioniert. Diese
starken Gegensätze seines Charakters passen nicht zusammen und lassen ihn somit
unstimmig wirken. Desweitern gefällt mir nicht, wie er mit Alice umgeht.
Während seiner Tätigkeit als Dom ist er ihr gegenüber absolut unverschämt,
demütigend und teils auch beleidigend. Er spricht manchmal mit ihr als sei sie
ein kleines Kind, welches keine Ahnung von der Welt hat. Grundsätzlich für
einen Dom in Ordnung, aber das sind einfach keine Charakterzüge in die sich
eine Frau verlieben würde. Als normaler Mann hat er Eigenschaften dir mir
zusagen, wie zum Beispiel seinen Humor, aber auch Eigenschaften, die ich leider
nicht mag, wie seine Arroganz. Sam ist ein wandelndes Klischee. Ein reicher
englischer Mann, der alles bekommt was er haben möchte. Bei der Umsetzung
dieses Bildes wurde leider nicht viel in die Tiefe gegangen. Alice war mir zu
Beginn noch recht sympathisch. Sie taucht in eine fremde Welt ein und versucht
sich dort zurecht zu finden. Ab der Hälfte des Buches mochte ich sie dann schon
weniger, da sie wirklich naiv ist. Sie gibt nicht nur ihr gesamtes Leben für
Sam auf, sondern auch ihre Unabhängigkeit. Sie unterwirft sich ihm restlos und
hat kaum noch eine eigene Meinung. Alice ist schon nach den ersten Kapiteln
vollkommen abhängig von Sam, nicht nur finanziell sondern auch emotional. Ihre
Reaktionen und teils auch ihre Denkweisen sind manchmal einfach nicht
nachzuvollziehen. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr auf die Figuren
eingegangen worden wäre.
Fazit:
Grundsätzlich ist der Roman recht gelungen. Man konnte ihn
gut lesen und die Sexszenen waren unterhaltsam. Leider waren die Figuren nicht
wirklich stimmig und es fehlte ihnen an Tiefe. Auch das Ende war leider etwas
enttäuschend.
Zitat:
„Tee hilft immer.“