Sonntag, 19. Juli 2015

Lara Adrian - Kriegerin der Schatten

Titel: Kriegerin der Schatten
Autor: Lara Adrian
Verlag: egmont- LYX
Seiten: 372
Preis: 9,99

Inhalt:

In der Welt der Stammesvampire und Stammesgefährtinnen begegnet die schöne und unschuldige Jordana dem Vampir Nathan. Er ist ein tödlicher und gefährlicher Krieger des Ordens und wurde darauf trainiert erbarmungslos zu töten. Die junge Kunstliebhaberin weckt jedoch eine ungeahnte Leidenschaft in dem dunklen Krieger, sowie seinen Beschützerinstinkt. Als Jordanas wahre Vergangenheit ans Licht kommt und sie von den Feinden ihrer Eltern bedroht wird, setzt Nathan alles daran sie zu retten.

Schreibstil:

Lara Adrian hat einen sehr schönen Schreibstil. Der Roman war sehr flüssig zu lesen und man flog quasi über die Seiten. Die Szenen konnte man sich gut bildlich vorstellen und mir gefällt es, dass die Autorin kein Blatt vor den Mund nimmt.

Meine Meinung:

Die Welt, in der der Roman spielt, ist die unsere in der Zukunft. Inzwischen weiß jeder von der Existenz der Stammesvampire und sie leben einigermaßen friedlich mit den Menschen zusammen. Die Idee der Stammesvampire und ihrer Gefährtinnen gefällt mir wirklich gut. Bei jedem Band dieser Reihe bin ich aufs Neue gespannt, welche besonderen Fähigkeiten die Protagonisten haben. Die Stammesvampire, deren Vorfahren aus dem Weltall stammen ist eine ganz neue Umsetzung der beliebten Blutsauger und ich finde es gut, dass diese Reihe nicht zu den 0815 Romanen über Vampire gehört.
Nun zu den Hauptfiguren. Nathan der tödliche Krieger und Stammesvampir des Ordens. Zu Beginn konnte ich ehrlich gesagt nicht mit ihm anfangen, weil man so wenig über ihn erfährt. Er wurde als Kind von seiner Mutter Corinne und ihrem Gefährten Hunter aus dem Zuchtlabor von Dragos befreit und leidet noch immer unter den Dämonen seiner Vergangenheit. Zuneigung und Liebe waren nie Bestandteil seines früheren Lebens. Je mehr man über Nathan und sein Schicksal erfährt, desto mehr ist er mir ans Herz gewachsen und ich mochte ihn ab der Hälfte des Buches wirklich sehr gerne. Zu ihm passt die Beschreibung ‚Harte Schale, weicher Kern‘ wie die Faust aufs Auge. Die weibliche Hauptfigur ist Jordana Gates. Sie ist ein typisches braves und naives Mädchen, das wohlbehütet aufwachsen konnte unter den Adleraugen ihres Ziehvaters. Als die Protagonisten sich begegnet sind, sind zwei vollkommen verschiedene Welten aufeinander getroffen. Jordana ist unschuldig, gut erzogen und kann zu Beginn des Buches kaum ihre Meinung vertreten. Deswegen mochte ich sie am Anfang auch nicht besonders, weil sie für mich eher eine schwache Persönlichkeit hat. Aber gerade wegen dieser Schwäche mag ich sie in der Kombination mit Nathan sehr gerne, denn er ist der Inbegriff von männlicher Stärke und Dominanz. Seit dem Treffen mit Nathan erlebt Jordana eine ‚Persönlichkeitsentwicklung‘. Leider muss ich sagen, dass der Versuch der Autorin, Jordana nun taff und unabhängig darzustellen mich nicht überzeugt hat. Ich kaufe ihr diese angeblich starke Seite einfach nicht ab, diese Entwicklung war meines Ermessens unrealistisch. Dennoch sind beide Hauptpersonen auf ihre eigene Art sehr sympathisch und liebenswert.
Die Liebesgeschichte von Nathan und Jordana hat mich etwas an 50 Shades of Grey erinnert. Er ist ein Aufreißer, der niemals die Kontrolle abgibt und sie ist eine unerfahrene und unschuldige Jungfrau, die von ihm in die Welt von Lust und Leidenschaft eingeführt wird. Allerdings ist Jordana weder nervig noch anstrengend und allgemein war die Liebesgeschichte viel realer und besser umgesetzt als in Shades of Grey. Nathan versucht sich nicht auf unlogische oder klischeehafte Art für Jordana zu ändern, sondern er versucht eher seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und endlich nach vorne zu blicken. Und das weniger für sie sondern eher für sich selbst. Und diese Entwicklung fand ich sehr gut. Beim Sex zwischen den beiden kommen auch Seile etc. zum Einsatz, jedoch darf auf Jordana mal das Sagen haben, was mir wieder positiv aufgefallen ist. Beide geben ein hübsches Paar ab und ein gutes Team.
Da ich nur die ersten Bände dieser Reihe gelesen habe und zwischendurch einige beim Lesen weggelassen habe, ist mir der Einstieg in den Roman recht schwergefallen. Nathan wurde bereits in den vorherigen Bänden der Reihe erwähnt, deswegen wurde erst recht spät ein Einblick in seine Gedanken und Vergangenheit gegeben. Ebenso wie die Rasse der Atlantiden und der Stammensvampirinnen. Beide Gattungen waren für mich neu, kamen aber schon in den Vorgängern vor. Meines Ermessens wurde in diesem Band zu wenig über diese Spezien erzählt und ich konnte mir nicht wirklich ein Bild von ihnen machen, was wirklich schade ist, da ich beide sehr interessant finde. Für Leser, die mit diesem Buch anfangen ist es sehr schwer sich einen Überblick des Geschehens zu machen. Was für mich ein Kritikpunkt ist, denn eigentlich sollte jedes Buch der Reihe auch ohne die Vorgänger gelesen zu haben verstanden werden können.

Fazit:


Wer dieses Buch lesen möchte, sollte dringend seine Vorgänger kennen, sonst treten einige Fragen auf. Ansonsten ist der Roman wirklich gelungen und eine tolle Fortsetzung der Reihe. Ein perfektes Buch für zwischendurch.  



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